Zehn Millionen Euro für regionale Forschung
Die Hochschulen um den Bodensee gehen mit ihrem Verbund, der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH, neue Wege in der Forschungskooperation: Sie errichten drei Labs, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken.
Das Interreg-Programm „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein fördert die IBH-Labs mit 6.2 Millionen Euro – inklusive eigener Mittel stehen den Labs damit insgesamt rund 10 Millionen Euro zu Verfügung.
An ihrem 15-Jährigen Jubiläum im letzten November hatte die Internationale Bodensee-Hochschule IBH neuartige Forschungs-Netzwerke angekündigt. Am 21.09.2016 hat nun der Lenkungsausschuss des Interreg V-Programms Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein drei sogenannte IBH-Labs bewilligt. «Damit betreten wir Neuland betreffend Fördersumme sowie Art und Weise der Forschungskooperation», sagt der Vorsitzende des international besetzten Interreg-Lenkungsausschusses Dr. Tobias Schneider vom Tübinger Regierungspräsidium. Interreg V-ABH, die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) und die IBH hätten diese wegweisende Kooperation gemeinsam entwickelt. Mit weiteren Mitteln seitens der Hochschulen werden so rund 10 Millionen Euro an Forschungsgeldern für die Bodenseeregion eingesetzt.
Hohe Beteiligung
Die IBH ist der Verbund von 30 Hochschulen rund um den Bodensee – zwischen Zürich, Liechtenstein, Vorarlberg und Süddeutschland. Sie hatte zuvor ihre Universitäten, Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen aufgerufen, Projekte für sogenannte IBH-Labs einzureichen. «Das hat eine enorme Dynamik ausgelöst, es ging ein Ruck durch die regionale Hochschullandschaft. Sieben schlagkräftige Forschungskonsortien haben Anträge eingereicht», freut sich der IBH-Vorsitzende Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der Fachhochschule St.Gallen. Eine Vorgabe war, dass sich mindestens fünf Hochschulen pro Lab beteiligen. Die IBH hatte drei regional wichtige Zukunftsthemen vorgegeben, die sich bei einer Befragung wichtiger Interessensgruppen ergeben hatten.
Drei Labs stärken High-Tech-Region
Die Rektorate der IBH-Hochschulen und die IBK unterbreiteten nun Interreg drei Vorschläge für IBH-Labs: Beim «Living Lab AAL» geht es um neue Technologien, die ältere oder pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützen. «Wir müssen die Bedürfnisse dieser Menschen verstehen und Hemmschwellen abbauen», erklärt Wörwag. Das zweite Lab «KMUdigital» beschäftigt sich mit der industriellen Digitalisierung. «Sie ist vor allem durch Konzerne getrieben. KMU müssen sich darauf einstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.» Oft seien hohe Investitionen damit verbunden. Hier helfe das Knowhow der Hochschulen, wichtige Entscheide zu treffen. Das dritte Lab «Seamless Learning» fokussiert auf den Bildungsraum Bodensee und will ein nahtloses lebenslanges Lernen mit entsprechender technologischer Unterstützung ermöglichen. «Für eine High-Tech-Region wie unsere haben diese Labs eine enorme Bedeutung», sagt der Interreg-Vorsitzende Tobias Schneider. Auch Mag. Gabriela Dür, Vorsitzende der IBK- Kommission für Bildung, Wissenschaft und Forschung erwartet einen nachhaltigen Beitrag zu Standortattraktivität: «Nicht nur Hochschulen, sondern auch Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft werden in die Innovationsnetzwerke eingebunden.
Weitere Informationen
bodenseehochschule.org/ibh-labs/