Thematische Schwerpunkte der IBH (ABH001)

Die Stärkung des Forschungs-, Wissens- und Bildungsraums Bodensee im Rahmen der Internationalen Bodensee-Hochschule IBH war das übergreifende Ziel dieses von der Internationalen Bodensee-Konferenz lancierten Interreg-Projekts. Dieses übergreifende Ziel wurde insbesondere erreicht durch 1) die grenzüberschreitende Stärkung von Innovationen in Lehre und Didaktik, 2) die Produktion von Erkenntnissen in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis in für die Bodenseeregion zentralen Themenbereichen sowie 3) die grenzüberschreitende Kooperation von Forschenden, Lehrenden und Hochschulen.

Die Internationale Bodensee-Hochschule ist der grösste hochschulartenübergreifende Verbund Europas. Unter ihrem Dach arbeiten 30 Hochschulen aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz in Forschung, Lehre und Transfer zusammen. Die IBH unterstützt grenzüberschreitende Forschungsprojekte zu gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen des Bodenseeraums; sie ermöglicht Innovationen in Lehre und Didaktik, fördert grenzüberschreitende Studienangebote, ermöglicht die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis und schafft Angebote, die zur öffentlichen Sichtbarkeit von Wissenschaft und Forschung in der Bodenseeregion beitragen.
 
Die IBH sorgt dafür, dass ihre Projekte gesellschaftlich relevant und wirksam für die Bodenseeregion werden. Die IBH wird getragen von der Internationalen Bodensee-Konferenz. Den Rahmen dafür bilden die Leistungsvereinbarungen zwischen der IBK und der IBH. Insgesamt konnten im Rahmen dieses Interreg-Projekts in der Förderperiode 2014-2018 13 grenzüberschreitende Projektkonsortien aus allen vier Ländern der Bodenseeregion gefördert werden. An diesen Kooperationen waren insgesamt 18 Hochschulen beteiligt. 82 Forschende arbeiteten im Rahmen des Förderangebots grenzüberschreitend gemeinsam an der Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen der Bodenseeregion.
 
Insbesondere vier Themenbereiche standen dabei im Zentrum: 1) Soziales & Gesundheit, 2) Tourismus & Mobilität, 3) Bildung & Karriere, 4) Kunst & Wirtschaft. Im Themenfeld «Soziales & Gesundheit» wurden Erkenntnisse gewonnen, die dabei helfen, Menschen trotz Alter, Behinderung oder Krankheit ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen: Dazu gehören technische Lösungen um Angehörige bei der Pflege von demenzkranken Personen zu unterstützen, ein mobiles Gesundheitssystem, das hilft Schlafprobleme und deren Ursachen zu identifizieren, und die Entwicklung eines preiswerten optischen Sensorsystems für tragbare Analysesysteme im Bereich der in-vitro Diagnostik. Im Vergleich von Behandlungskosten und -pfaden im Gesundheitswesen der Bodenseeregion konnte ein weiteres Projekt zudem länderspezifische Unterschiede identifizieren. Im Themenfeld «Tourismus & Mobilität» wurden Ergebnisse erzielt, die dabei helfen sollen, den Interessenausgleich in der Tourismusregion Bodensee bei ökologischen, verkehrlichen oder sozialen Herausforderungen zu meistern. Beispielsweise indem Verkehrs- und Personenströme an touristisch stark beanspruchten Orten erfasst und Prognoseverfahren für lokale und zeitliche Verkehrsaufkommen entwickelt wurden.
 
Weiter wurden touristische E-Mobilitätsangebote erfasst und gebündelt sowie die Auswirkungen von Altersmigration und Gesundheitstourismus in die Bodenseeregion untersucht und Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen geschaffen. Zudem wurden Szenarien entwickelt, um soziale Interessensausgleiche in lokalen Strukturen zu leisten. Im Themenfeld «Bildung & Karriere» wurden insbesondere Erkenntnisse gewonnen, die sich mit dem tiefgreifenden Strukturwandel in Lernen und Lehre, durch die Digitalisierung, den Fachkräftemangel in der Region sowie der Integration von jungen Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache beschäftigen. Einerseits wurden in einer ländervergleichenden Studie die Online-Informationskompetenz von Jugendlichen in allen vier Ländern getestet, verglichen und Handlungsempfehlungen zur Erhöhung von Recherchekompetenzen im Internet entwickelt. Zudem wurden die Lesekompetenzen von SchülerInnen durch die Entwicklung eines standardisierten Unterrichtformats gefördert, das sprachenübergreifendes Vorlesen mit einem Strategietraining in Schul- und Fremdsprache verbindet. Zur Steigerung der didaktischen Qualität an den IBH-Hochschulen wurden digitale Gamification-Konzepte entwickelt, getestet und implementiert. Darüber hinaus wurden Erfolgsfaktoren des Übergangs von Hochschule zu Beruf in der Bodenseeregion identifiziert, um einen qualifizierten Berufseinstieg von jungen AkademikerInnen noch gezielter zu ermöglichen. Im Bereich Kunst & Wirtschaft förderte die IBH ein Projekt, das erfolgreiche unternehmerische Strategien mit Kulturschaffenden in der Bodenseeregion entwickelt hat. Um auch weiterhin auf die Herausforderungen für die Bodenseeregion reagieren zu können, förderte die IBH eine regionale Foresight-Studie, um Trends wie den Klimawandel, demografische, raumplanerische und wirtschaftliche Herausforderungen besser zu verstehen und deren Implikationen für die Region wirksam begegnen zu können.

  

  Projekttitel

Vertiefung und Ausbau der thematischen Schwerpunkte der IBH

Website www.bodenseehochschule.org/
Projektzeitraum 01.06.2014 - 31.12.2018

Kofinanzierungssatz

 

EU: 60,00%

CH: 50,00%

Beteiligte Länder

DE, CH, AT, FL
   
   

 

Leadpartner

Kanton Thurgau
Amt für Mittel- und Hochschulen
Grabenstraße 11
8510 Frauenfeld
Schweiz

Projektpartner

  • Bundesland Vorarlberg, Amt der Vorarlberger Landesregierung (AT)
  • Kanton Appenzell-Ausserrhoden, Department Bildung (CH)
  • Kanton Appenzell-Innerrhoden, Ratskanzlei (CH)
  • Bundesland Baden-Würrtemberg, Ministerium für Wirtschaft, Forschung und Kunst (D)
  • Freitstaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (D)
  • Kanton St. Gallen, Bildungsdepartement Kanton St. Gallen (CH)
  • Kanton Schaffhausen, Erziehungsdepartement Schaffhausen (CH)
  • Kanton Zürich, Bildungsdirektion Zürich (CH)
  • Fürstentum Liechtenstein, Schulamt (FL)



 

 

 

 

 

 

Kosten

Förderung

EU: € 996.000,00
€ 597.600,00
Schweiz: € 933.000,00 € 466.500,00
Fürstentum Liechtenstein: € 71.000,00 € 0,00
Gesamt: € 2.000.000,00 € 1.064.100,00