naturWerte (ABH002)

Um das gemeinsame Natur- und Kulturerbe den Kindern und Jugendlichen im Naturpark näher zu bringen, wurde das Konzept „Naturpark macht Schule“ und die Junior Ranger-Ausbildungen entwickelt. Ziel der Naturparkschulen ist es, die Schüler und Schülerinnen für die Einzigartigkeit der Region zu begeistern und die Themen Natur und Kultur nachhaltig im Unterricht zu verankern. Die Themenfelder Wiese/Alpe, Wald, Wasser und Kultur/Mensch sind in den Lehrplan integriert und bauen in den Klassen 1-4 aufeinander auf. Je nach Jahrgangsstufe werden beispielsweise Bauernhöfe besucht, Insekten auf Alpweiden bestimmt, mit dem Förster Wälder durchstreift oder Gewässeruntersuchungen durchgeführt. Das Konzept beruht auf den Kriterien für Naturparkschulen des Verbands Deutscher und Österreichischer Naturparke. Im Verlauf des Projektes wurden insgesamt 8 Naturparkschulen im gesamten Naturparkgebiet aufgebaut, vier davon auf Allgäuer und 4 auf Vorarlberger Seite.

Mit den Junior Ranger Ausbildungen können die Kinder auch während der Sommerferien in die Natur- und Kulturlandschaft des Naturparks eintauchen: Mit einer 4- tägigen Ausbildung werden die Bausteine der Naturparkschule vertieft und spielerisch intensiviert. Jedes Jahr finden 5 Junior Ranger-Ausbildung während der Sommerferien statt, durch die im Projekt ca. 380 Junior Ranger ausgebildet wurden.

Um Erwachsene für die einzigartigen Werte der Natur- und Kulturlandschaft zu sensibilisieren und Konflikten im Gelände vorzubeugen, wurde eine Besucherlenkungskampagne ins Leben gerufen. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern wurde die allgäuweite Aufklärungskampagne "Dein Freiraum. Mein Lebensraum. Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs" im Gelände installiert und Printmedien zur Sensibilisierung erstellt. Zudem wurden zahlreiche Anzeigen in einschlägigen Medien geschaltet. Die ganzheitlich angelegte Besucherlenkung basiert auf dem gegenseitigen Verständnis der Zielgruppen und betrifft Freizeitsportler, Bewirtschafter, Erholungssuchende und Grundbesitzer gleichermaßen. Gemeinsam mit der Kampagne "Respektiere deine Grenzen" auf Vorarlberger Seite wird grenzübergreifend nach umsetzbaren Lösungen gesucht. Beides sind eng aufeinander abgestimmte Initiativen, mit dem Ziel möglichst viele draußen aktive Menschen zu informieren, damit sie störempfindliche Arten und Lebensräume bei ihren Aktivitäten möglichst wenig beeinträchtigen. Hierzu wurden Informationstafeln, Printmedien und Internetinhalte erstellt. Es finden aber auch Schulungen relevanter Akteure statt, wie z.B. professionelle Outdooranbieter oder Land- und Forstwirte. Von zentraler Bedeutung ist, dass eine Projektsteuerungsgruppe mit Vertretern aller relevanter Gruppen dafür sorgt, dass alle bedeutsamen Entscheidungen im Sinne eines Interessensausgleichs getroffen und dass die erarbeiteten Ergebnisse auch breit nach außen getragen und gestreut werden. Im gesamten Naturparkgebiet wurden im Projektverlauf mehr als 25 Hauptinformationsorte zur Besucherlenkungskampagne geschaffen.

Follow-Up:

Naturpark Nagelfluhkette macht Schule in Lingenau

Im Naturpark Nagelfluhkette - Beitrag im Bayerischen Rundfunk vom 26.08.2018