Klimaanpassung DACH+ (ABH087)

Die Thematik Klimawandel und Anpassung an die Folgen wird in der DACH+ Region – also im grenzüberschreitenden Gebiet um den Bodensee – seit längerem diskutiert. Ein großes Defizit bei der räumlichen Gestaltung dieses Lebens- und Wirtschaftsraumes besteht derzeit noch hinsichtlich grenzüberschreitender Aussagen zum Klimawandel. Ziel des Projekts war die diskursive Erarbeitung konzeptioneller Vorschläge für die Raumplanung im DACH+ Raum zur An-passung an den Klimawandel sowie die Dokumentation von Best-Practice-Beispielen. Das Projekt fokussiert auf die Beispielräume Land Vorarlberg, Kantone St.Gallen und Schaffhausen sowie die Region Hochrhein-Bodensee.

Im internationalen Erfahrungsaustausch verdeutlicht das Interreg-Projekt „Klimawandel und -anpassung im DACH+ Raum“ wie Maßnahmen zur Klimaanpassung in der regionalen Raumplanung im gemeinsamen Grenzgebiet von Deutschland (D), Österreich (A), der Schweiz (CH) und Liechtenstein (+) integriert werden können. Das Projekt gibt einen Überblick zum Klimawandel und seinen Folgen, bündelt wichtige Informationen und zeigt konzeptionelle Vorschläge für die Planungspraxis auf. Zentraler Bestandteil ist die exemplarische Analyse der regionalen Planungen in vier Modellregionen: Region Hochrhein-Bodensee (D), Land Vorarlberg(A), Kanton St. Gallen (CH) und Kanton Schaffhausen (CH).

Grundlage der raumplanerischen Auswertung sind die räumlichen Auswirkungen des Klimawandels im DACH+ Raum sowie eine hierauf aufbauende Analyse der Anfälligkeit bzw. Betroffenheit des Raumes und seiner Raumnutzungen gegenüber den Folgen des Klimawandels. Im Handlungsfeld der Raumplanung können fünf zentrale Klimawandelfolgen identifiziert werden: Hitze und Dürren, Hochwasser, Starkregen und Sturm, Massenbewegungen sowie die Verschiebung von Lebensräumen. Hierauf aufbauend werden die Handlungserfordernisse der Planungspraxis im DACH+ Raum verglichen sowie Beispiele für einzelne Handlungsfelder zusammengestellt.

Die grenzüberschreitenden Übersichten dienen einerseits der Raumbeobachtung DACH+ sowie andererseits der Diskussion planerischen Handelns in den regionalen Planungen. Entsprechend der Ausgangslage und Rahmenbedingungen muss jede Region prüfen, mit Hilfe welcher raumplanerischen Instrumente die Anpassung an die Folgen des Klimawandels konkret umgesetzt werden soll. Hierzu wurden aufbauend auf dem Erfahrungsaustausch exemplarisch die regionalen Planungen der vier Modellregionen näher untersucht und Potenziale aufgezeigt, Aspekte der Klimaanpassung zu verankern. Die Ergebnisse des Projektes verdeutlichen, wie die regionale Planung zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beitragen kann. Je nach politischem Rahmen, Planungssystem und regionaler Anfälligkeit gibt es hierbei zum Teil Unterschiede, jedoch überwiegen die inhaltlichen Gemeinsamkeiten für die Raumplanung im DACH+ Raum. Auch wenn zum Teil noch planerische Defizite bestehen, können viele Aspekte zur Klimaanpassung in der regionalen Planung bereits berücksichtigt werden.

Eine Schlüsselrolle nehmen Freiräume ein, die aufgrund von Synergieeffekten auf vielfältige Weise zur Anpassung an den Klimawandel beitragen können. Die Raumplanung muss sich auf die tiefgreifenden Veränderungen und die zu erwartenden Auswirkungen einstellen und nach dem Vorsorgeprinzip steuernd agieren. Dies kann nur erreicht werden, wenn die Aspekte der Klimaanpassung in die gesamte Planung integriert werden. Als querschnittsorientierte Planung besitzt die Raumplanung die Fähigkeit, einen umfassenden Überblick zu den räumlichen Themen des Klimawandels zu geben. Hierzu können informelle Instrumente genutzt werden. Um der Dynamik der klimatischen Veränderungen begegnen zu können, sind ein risikobasierter Ansatz und ein dynamisches Planungssystem mit einem ausgeprägten Controlling von großem Vorteil. Auch die strategische Umweltprüfung kann unterstützend wirken. Das Projekt verdeutlicht sowohl die Stärken als auch die Verbesserungspotenziale der regionalen Planungen.

 

  Projekttitel

Klimaanpassung DACH+: Konzeptionelle Vorschläge für die Raumplanung zur Klimaanpassung in Stadtregionen und im ländlichen Raum

Website https://klima.dachplus.org/
Projektzeitraum 01.12.2018 - 31.12.2020

Kofinanzierungssatz

 

EU: 60,00%

CH: 40,00%

Beteiligte Länder

DE, CH, AT
   

 

Leadpartner

Regionalverband Hochrhein-Bodensee
Im Wallgraben 50
79761 Waldhut-Tiengen
Deutschland

Projektpartner

  • Land Vorarlberg, Überörtliche Raumplanung, Abteilung Raumplanung und Baurecht (AT)
  • Kanton St. Gallen, Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (CH)
  • Bundesamt für Raumentwicklung ARE, Internationales Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK (CH)
  • Kanton Schaffhausen, Planungs- und Naturschutzamt (CH)



 

 

 

 

 

 

Kosten

Förderung

EU: € 123.385,24
€ 74.031,14
Schweiz: € 61.212,67 € 17.654,94
Fürstentum Liechtenstein: € 0,00 € 0,00
Gesamt: € 184.597,91
€ 91.686,08