Low-Tech Gebäude (ABH020)

Als bewusster Kontrapunkt zur zunehmenden Automatisierung von Gebäuden ist das Ziel dieses Projekts die länderübergreifende und koordinierte Analyse und Entwicklung des „Low-Tech"-Gebäudekonzepts. Dabei soll weder auf hohe Energiestandards verzichtet werden, noch auf die weitgehende Reduktion von CO2-Emissionen. Unter Low-Tech-Gebäuden sind im Rahmen des Projektes Gebäude zu verstehen, die so konzipiert sind, dass der technische, energetische und finanzielle Aufwand in der Bauphase und im Betrieb geringgehalten wird.

In den vergangenen Jahren stiegen die gesetzlichen Anforderungen an die energetische Gebäudequalität in allen Ländern. Daneben hat die Entwicklung neuer Baumaterialien viele neue Bauweisen ermöglicht. Die Komfortansprüche der Nutzer hinsichtlich Temperaturanforderungen, sommerlichem Wärmeschutz und deren Regelbarkeit wurden jedoch nicht immer adäquat umgesetzt. Dies wurde häufig durch eine komplexe und vielschichtige Gebäudetechnik kompensiert. Viele technische Komponenten sind aufwendig zu regeln, verbrauchen in ihrer Herstellung mehr graue Energie und erhöhen die Baukosten sowie den Energiebedarf der Gebäude. Sie laufen daher einem vernünftigen Klimaschutz zuwider.

Da bewegliche elektrische und regelungsintensive Gebäudekomponenten die geringste Lebensdauer haben und daher im Lebenszyklus eines Gebäudes mehrfach ausgetauscht und regelmäßig gewartet werden müssen, kann die Reduzierung der Gebäudetechnik auf ein notwendiges Maß einen relevanten Beitrag zur Diskussion um bezahlbares, energieeffizientes Bauen und Wohnen leisten. Dank der Erkenntnisse aus der Fachgruppe, den analysierten Bestandsgebäuden und den begleitenden Pilotgebäuden konnten Low-Tech-Maßnahmen und -Varianten gefunden werden. Diese bieten die gleichen Vorteile und damit geringere Bau- und Folgekosten bei reduziertem technischen Aufwand.

Strategisches Ziel des Projekts ist die langfristige und nachhaltige Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudesektor für Neubauten und Bestandsgebäude unter kritischer Auseinandersetzung mit der Gebäudetechnik und den Steuerungselementen. Angestrebt wurden klimafreundliche Gebäude mit hohem Komfort, geringem Energiebedarf und langfristig überdurchschnittlichem Werterhalt auf Basis einer an den Klimawandel angepassten Bauweise sowie einer hohen Robustheit im Betrieb. Dabei wurde der gesamte Lebenszyklus betrachtet, sowohl im Hinblick auf die Strukturen von Wohn- als auch von Nichtwohngebäuden. Zu Beginn des Projekts wurde durch die Partner ein länderübergreifendes Anforderungsraster für energieeffiziente Low-Tech-Gebäude erstellt, das die spezifischen Anforderungen der Länder berücksichtigte. Bestehende energieeffiziente Low-Tech-Gebäude im Bodenseeraum wurden identifiziert und in einem Katalog mit einer Beschreibung und Gegenüberstellung der verschiedenen Bewertungskriterien dargestellt. Auf der Grundlage des Katalogs begleitete, dokumentierte und validierte jeder Partner zudem jeweils zwei Pilotgebäude in der Planungs- und Bauphase in seinem Projektgebiet.

Das Ergebnis ist eine Veröffentlichung mit Empfehlungen für sinnvolle Anforderungen an Neubauten und Generalsanierungen, in denen die Merkmale für zukunftsweisende, klimafreundliche Gebäude für den Bodenseeraum dargestellt werden können. Diese dienen als Handbuch für private Bauherren und Bauämter zur Umsetzung moderner Baustandards mit hohem Komfort, geringem Energiebedarf und langfristig überdurchschnittlichem Werterhalt.

Bild: Volksschule Höchst ©Caroline Begle

 

  Projekttitel

Konzepte für energieeffiziente, klimaverträgliche „LOW TECH“-Gebäude im Bodenseeraum

Website https://www.energieinstitut.at/unternehmen/programme/low-tech-interreg-v/
Projektzeitraum 01.12.2015 - 31.03.2021

Kofinanzierungssatz

 

EU: 70,00%

CH: 50,00%

Beteiligte Länder

DE, CH, AT, FL
   
   

 

Leadpartner

Energieinstitut Vorarlberg
Energieeffiziente Gebäude
Stadtstraße 33, Campus V
6850 Dornbirn
Österreich

Projektpartner

  • Energieagentur Ravensburg gGmbH, Energieeffizientes Bauen (D)
  • Energie- & Umweltzentrum Allgäu gemeinnützige GmbH (eza!) (D)
  • Energieagentur St. Gallen (CH)
  • Universität Liechtenstein (FL)



 

 

 

 

 

 

Kosten

Förderung

EU: € 464.592,99
€ 325.215,09
Schweiz: € 110.556,74 € 55.278,37
Fürstentum Liechtenstein: € 122.799,99 € 0,00
Gesamt: € 697.949,72
€ 380.493,46