IBH-Lab KMUdigital DAB (ABH043)
Die Digitalisierung wirkt sich sowohl auf organisatorische Bereiche, wie Investitionsvolumina, Personalqualifizierung, Gewinnung von Fachkräften und Organisationsstrukturen aus, als auch auf die Unternehmensumwelt, wie politische, rechtliche, infrastrukturelle und kompetenzfördernde Rahmenbedingungen. In dem Einzelprojekt Digitale Agenda Bodensee sollen genau diese Herausforderungen mit den relevanten Stakeholdern umfassend bearbeitet werden. Darauf aufbauend sollen Rahmenbedingungen entwickelt werden, um den KMU eine bestmögliche Infrastruktur für Innovationen, intelligente Weiterbildungsmaßnahmen und eine erfolgreiche digitale Transformation bieten zu können. Die aktive Gestaltung dieser Rahmenbedingungen gelingt über einen interdisziplinären und länderübergreifenden Wissensaustausch der beteiligten Hochschulen und insbesondere im engen Dialog mit den KMU.
Im Projekt Digitale Agenda Bodensee untersuchten drei Hochschulen mit welchen besonderen Herausforderungen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu tun haben, wenn es um Digitalisierung geht. Jeder Projektpartner befasste sich auf Basis seiner eigenen fachlichen Expertise mit einem individuellen Kompetenzbereich.
Die Zeppelin Universität untersuchte die politischen Rahmenbedingungen. Durch eine Analyse der digitalen Agenden der Regierungen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtenstein und durch eine Befragung von KMU wurde der Status Quo der KMU im Bereich der Digitalisierung erhoben und konkrete Chancen und Risiken der Digitalisierung von Unternehmen in der Region identifiziert.
Die HTWG Konstanz befasste sich mit der Frage welche Digitalisierungsphänomene juristisch relevant und damit untersuchungswürdig sind. Herausforderung hierbei war unter anderem die Auswahl relevanter Digitalisierungsphänomene im Hinblick auf juristische Probleme und Fragestellungen.
Wie gestalten Unternehmen ihre Personalpolitik zwischen Technik und Mensch und wie bewusst sind sie sich der mit der Digitalisierung verbundenen Chancen und Risiken für Mensch und Zusammenarbeit. Dieser Fragestellung ging das Projektteam der FHS St. Gallen nach. Nach 18 Monaten konnten die Projektpartner ein Grünbuch, das eine Bestandaufnahme zum Potential der Digitalisierung innerhalb KMU in der Bodenseeregion darstellt, veröffentlichen.
Darauf aufbauend arbeiteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den Inputs von relevanten Stakeholdern (Repräsentanten von KMU, Interessenverbänden, IT- und Personalabteilungen) in einer Workshop-Reihe und über Experteninterviews an ihren Fragestellungen weiter und entwickelten Handlungsempfehlungen. Diese Handlungsempfehlungen wurden wiederum in einem Weißbuch veröffentlicht, das im Herbst 2019 erschien. Zentrale Erkenntnisse des Weißbuches sind im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen z.B., dass der vorhandene Rechtsrahmen der Digitalisierung weitestgehend ausreichend ist, um vorhandene regulatorische und vertragsrechtliche Fragen zu behandeln. Es sollten aber praxisnahe Orientierungshilfen und Präsenz- sowie digitale Plattformen angeboten werden, welche die Umsetzung digitaler Strategien im bestehenden Rechtsrahmen unterstützen. Im Bereich der Personalpolitik wurde die Digitalkompetenz der Mitarbeitenden als der wichtigste Schlüssel zur Geschwindigkeit und Akzeptanz bei der Digitalisierung der KMU identifiziert. Im Weißbuch sind Wege zu erfolgreichen humanbezogenen Technologisierungsstrategien zu finden.
Zudem bestehen mit der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen durch Infrastrukturen, Forschungsförderung und Vernetzungsplattformen diverse zentrale Aufgaben für die politischen Akteure. Diejenigen Rahmenbedingungen, die in einer globalisierten Welt Digitalisierung beeinflussen, werden nur zum kleinen Teil von den regionalen politischen Akteuren beeinflusst. Umso wichtiger erscheint es, dass diese ihre Stimmen in den nationalen und europäischen Gremien im Sinne einheitlicher und offener Wettbewerbsbedingungen erheben.
Die Grün- und Weißbücher stehen der Öffentlichkeit auf www.kmu-digital.eu zur Verfügung und wurden außerdem an ausgewählten Vertreterinnen und Vertreter der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft überreicht.
Projekttitel |
IBH-Lab KMUdigital - Digitale Agenda Bodensee |
Website | http://www.kmu-digital.eu/de/projekte/dab |
Projektzeitraum | 01.01.2017 - 31.12.2019 |
Kofinanzierungssatz
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EU: 70,00% CH: 50,00% |
Beteiligte Länder |
DE, CH |
LeadpartnerZeppelin Universität gemeinnützige GmbHAm Seemooser Horn 20
88045 Friedrichshafen
Deutschland
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Projektpartner
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Kosten |
Förderung |
EU: | € 435.784,40 |
€ 305.049,08 |
Schweiz: | € 77.324,40 | € 38.662,20 |
Fürstentum Liechtenstein: | € 0,00 | € 0,00 |
Gesamt: | € 513.108,80 | € 343.711,28 |