Tiefenschärfe - Hochauflösende Vermessung Bodensee - (#270)

Der Bodensee wurde 1893 von Graf Zeppelin und zuletzt im Auftrag der IGKB zwischen 1986 und 1990 nach dem jeweiligen Stand der Technik vermessen. Die Daten reichen für heutige Ansprüche bei weitem nicht mehr aus. Neue technische Entwicklungen ermöglichen zwischenzeitlich eine wesentlich höhere Datendichte und Genauigkeit sowie neue Darstellungen und Analysemöglichkeiten mit großem Informationspotential. Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee ergreift daher die Initiative für eine Neu-vermessung des gesamten Bodensees mit modernen hydroakustischen (Fächerecholot) und laseroptischen (airborne LIDAR) Verfahren zur Herstellung konsistenter hochauflösender Datensätze und hochauflösender digitaler Geländemodelle.

Im Rahmen dieses Interreg-Projektes wurde der Bodensee neu vermessen. In Wassertiefen über 5 m wurde die Vermessung mit einem Fächerecholot (Universität Bern) durchgeführt, anschließend wurden die Flachwassergebiete mit bathymetrischem Laserscanning ( Fa. AHM) erfasst und die Daten miteinander verschnitten (Uni Bremen). Die Messungen und Auswertungen wurden von einer Qualitätskontrolle (Uni Bremen) und einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit (Fa. LGM) begleitet. Die Zusammenführung der Daten und das Herstellen von Produkten erfolgten in enger Kooperation zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber sowie den Vermessungsverwaltungen. Die Daten wurden für viele grundlegende Fragestellungen und für Zwecke der angewandten Wissenschaft erhoben und hatten bereits ein reges Interesse und zahlreiche Nachfragen zur Folge.

Die wesentlichen Ziele des Projektes waren eine genaue Kenntnis der Bodentopographie für verbesserte Uferplanungen (Renaturierungen), die Dokumentation des Zustandes der Flachwasserzonen, die präzise Definition der Lage von Uferböschungen, der Uferlänge, der Haldenkante, der Einbauten (Stege, Ufermauern, Badehäuschen etc.) und der 25-Meter-Linie, die Optimierung von Rechenmodellen (z.B. Einschichtung von Flusswasserkörpern, Störfallvorsorge an Trinkwasserentnahmestellen, thermisch veränderte Wasserkörper), die Gewinnung von Grundlagendaten für einen langfristigen Gewässerschutz sowie die Beantwortung zahlreicher Fragestellungen (z.B. Georisiken, Grundwasserzutritte).

Das Projekt lieferte ein detailgenaues 3-D-Modell des Seebeckens des Bodensees. Die Datendichte war um ein Vielfaches höher als beim letzten Aufmaß von 1990. Nach einigen Verzögerungen wurde das Projekt im September 2015 beendet und in einer Abschlussveranstaltung in Rorschach vorgestellt. Inhaltlich verlief es annähernd wie geplant.

Projektzeitraum : 01. November 2012 bis 30. Juni 2015
  Schlussbericht

 

Leadpartner

Institut für Seenforschung der LUBW
Dr. Heinz Gerd Schröder
Argenweg 50/1
D-88085 Langenargen
Tel.: 0049 (0) 7543 304 200
E-Mail: gerd.schroeder@lubw.bwl.de

Projektpartner

  • Bayerisches Landesamt für Umwelt LfU (D)
  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (A)
  • Bundesamt für Umwelt (BAFU) (CH)



 

 

 

 

 

Projekteckdaten

Kosten

Förderung

EU: 445.849,55 € 222.924,77 €
Schweiz: 156.649,85 € 0,00 €
Fürstentum Liechtenstein: 0,00 € 0,00 €
Gesamt: 602.499,40 € 222.924,77 €