Wassermanagement im Obstbau (ABH101)
In Zeiten des Klimawandels, in denen Klimaexperten vor zunehmend unregelmäßigen Wetterereignissen warnen, ist ein optimales Wassermanagement die aktuelle und vermutlich langfristig wichtigste Herausforderung für den gesamten landwirtschaftlichen Sektor. Um auch weiterhin langfristig regionale Wertschöpfungsketten in der Produktion von gartenbaulichen bzw. landwirtschaftlichen Lebensmitteln aufrecht halten zu können, müssen nachhaltige Strategien zur Nutzung der endlichen Ressource Wasser gefunden werden, welche sowohl ökologischen, ökonomischen als auch gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Vor der Investition in Bewässerungssysteme sollten dabei alle Möglichkeiten einer effizienteren Nutzung der natürlichen Niederschläge ausgeschöpft werden. Das geplante Forschungsprojekt soll sich daher nicht mit dem Thema Bewässerung, sondern mit präventiven Möglichkeiten für eine effizientere Wassernutzung im Obstbau beschäftigen. Dabei sollen verschiedene Maßnahmen und Strategien an insgesamt 4 obstbaulichen Versuchsstandorten geprüft und bewertet werden. Neben der Versuchsstation für Obstbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Schlachters erfolgen die Versuche am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee, der Forschungsanstalt Agroscope in der Schweiz sowie der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Als assoziierter Partner sind zudem die Erzeuger-Gemeinschaft Lindauer Obstbauern e.V., der Beratungsdienst Ökologischer Obstbau e.V. sowie die Landwirtschaftskammer in Vorarlberg beteiligt. Die Auswahl der Versuchsstandorte erfolgte so, dass eine Durchführung der Feldversuche unter signifikant unterschiedlichen Standortfaktoren, vor allem hinsichtlich der Summe natürlicher Niederschläge, ermöglicht wird.
Konkret werden folgende Arbeitspakete bearbeitet:
Arbeitspaket 1: Einsatz verschiedener Boden-Zuschlagsstoffe zur Verbesserung des Bodenklimas
Arbeitspaket 2: Förderung des natürlichen Humusaufbaus als Maßnahme zur Verbesserung des Bodenklimas
Arbeitspaket 3: Einfluss von Verfahren der Bodenbearbeitung auf das Bodenklima
Arbeitspaket 4: Reduzierung der Transpiration durch Einsatz von Mulchverfahren oder durch die Anwendung von Wuchsregulatoren
Neben den Auswirkungen auf das Bodenklima werden die untersuchten Strategien zudem hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf pflanzenbauliche (Wachstum, Ertrag, Qualität), ökologische (z.B. Abbaubarkeit der Materialien) sowie ökonomische Parameter bewertet.
Die Projektergebnisse werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit während und nach Beendigung des Projektes in praxisrelevanten Fachzeitschriften, in Form von wissenschaftlichen Publikationen, in praxisorientierten sowie wissenschaftlichen Fachvorträgen sowie auf Fachveranstaltungen, z.B. Feldbegehungen oder Feldtagen an den Versuchseinrichtungen vorgestellt werden. Die Ergebnisse aus der Forschung sollen zudem in die studentische Ausbildung im Rahmen der Obstbauvorlesung an der Fakultät für Gartenbau und Lebensmitteltechnologie der HSWT fließen.
Die anhaltende Wirkung des Projektes wird durch die Erstellung einer Broschüre zum präventiven Wassermanagement im Obstbau sichergestellt. Diese soll dazu beitragen, die Ergebnisse des Projektes für Produzenten, Berater, Kommunen und Landkreise, Auszubildende und Studenten des Gartenbaus bzw. der Landwirtschaft sowie der breiten Öffentlichkeit zu Verfügung zu stellen.
Projekttitel |
Wassermanagement im Obstbau - Entwicklung präventiver Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit der endlichen Ressource Wasser im Obstbau |
Website | |
Projektzeitraum |
01.10.2020 - 30.06.2023
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Kofinanzierungssatz |
EU: 60,00 % CH: 40,00 % |
Beteiligte Länder |
D, AT, CH |
LeadpartnerHochschule Weihenstephan-Triesdorf
Versuchsstation für Obstbau Schlachters
Burgknobelweg 1
88138 Sigmarszell
Deutschland
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Projektpartner
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Kosten |
Förderung |
EU: | € 1.001.350,00 |
€ 600.810,00 |
Schweiz: | € 153.754,70 |
€ 61.501,88 |
Fürstentum Liechtenstein: | € 0,00 | € 0,00 |
Gesamt: | € 1.155.104,70 | € 662.311,88 |