Caretrain (ABH100)
Ziel der Euregionalen Zusammenarbeit ist die gemeinsame Entwicklung von digitalen Lehrsequenzen, adaptiert an die länderspezifischen klinischen Bedarfe, die je nach Kontext unter Umständen sehr unterschiedlich sein können und variieren. Die notwendige Information wird auf diese Weise zur geeigneten Zeit am passenden Ort auf eine Weise vermittelt, dass sie unmittelbar nachvollzogen werden kann (“Learning on the fly”). Die zu entwickelnden Anwendungen werden in Form eines Toolkits den Lehrenden der Hochschulen und den PraxisanleiterInnen in den klinischen Settings (Klinik, Pflegeheimen und Hauskrankenpflege) zur Verfügung gestellt. Am Beispiel des Clinical Assessments (CA) wird für das Modul „Kardiovaskuläres Assessment“ im 1.Semester unterschiedliche digitale Anwendungen entwickelt, damit es effektiver gelingt, den theoretischen Inhalt aus den Fächern Anatomie, Physiologie und Pathologie direkt in das Skillslab für die erste klinische Untersuchung an reellen Patienten transferiert. Somit wird zum ersten Mal die Lücke zwischen Theorie und Praxis geschlossen und den Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege ermöglicht eine naturgetreue Abbildung eines schlagenden Herzens über eine virtuelle Brille (Holens) auf den Körper des zu untersuchenden Patienten zu platzierenden. Es wird somit erstmals gelingen, dass im klinischen Unterricht durch Animation und Simulation die Studierenden unter Anleitung der Lehrenden direkt am Patienten auf der Grundlage dieser digitalen Transformation angeleitet werden. Alle Parameter (Werte) des Herzens können durch die Lehrenden für diese Übungseinheiten verändert werden, was bei einem echten klinischen Patienten so nicht möglich. Dieser visionäre neue Ansatz in der Lehre leitet exemplarisch eine neue Dimension ein, die auf der Grundlage der begleitenden Evaluation kontinuierlich adaptiert und verbessert werden kann und nach Projektabschluß auf zahlreiche andere Lehrsequenzen übertragen werden kann.
In der klinischen Praxis werden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner im Rahmen von Werkstatt-gesprächen zu den Veränderungsprozessen im Clinical Assessment und deren Auswirkungen auf die klinische Tätigkeit befragt. Klinische Bereiche ohne Chance Agents werden mit Bereichen von nachqualifizierten Pflegepersonen verglichen.
Sowohl die Schweiz, als auch Österrreich konnten in der Vergangenheit noch nicht auf die innovativen digitalen Unterrichtsmedien in Form von AR, VR und MR zurückgreifen. Die stufenweise, kontinuierliche und bedarfsorientierte Entwicklung und Anpassung dieser, im Gesundheitsbereich noch innovativen Medien,wird die Qualität der Pflegebildung nachhaltig verändern. Durch die Vorreiterrolle der Hochschulen in der Schweiz, Baden-Württemberg und Vorarlberg wird die Primärqualifizierung in der Gesundheits- und Krankenpflege, insbesondere im Klinischen Assessment, alle Bereiche der Klinischen Praxis schrittweise nachhaltig verändern. Für diesen Veränderungsprozess in der Klinischen Praxis werden die im Projekt entwickelten digitalen Lehrmaterialien einen Zeitensprung in der diplomierten Fort- und Weiterbildung bewirken. Der flächendeckende Ärztemangel führt in allen beteiligten Ländern zu einer Verschiebung der klinischen Tätigkeiten weg von traditionellen Aufgaben von Ärzten, hin zu klinischen Untersuchungen der Patienten durch Pflegende. Besonders in klassischen Bereichen, wie Langzeitpflege und dem Zuhause, wo ohnehin keine Ärzte 24/7 präsent sind, wird die Beobachtung durch Pflegende neue Bedeutung bekommen.
Projekttitel |
Caretrain - Neue technologiegestützte akademische Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften |
Website | |
Projektzeitraum |
01.10.2020 - 30.09.2022
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Kofinanzierungssatz |
EU: 60,00 % CH: 50,00 % |
Beteiligte Länder |
D, AT, CH |
LeadpartnerFachhochschule Vorarlberg
Zentrum für Nutzerzentrierte Technologien
Fachbereich Soziales und Gesundheit Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege Hochschulstraße 1
6850 Dornbirn
Österreich
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Projektpartner
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Kosten |
Förderung |
EU: | € 232.795,70 |
€ 139.677,42 |
Schweiz: | € 65.259,44 |
€ 32.629,72 |
Fürstentum Liechtenstein: | € 0,00 | € 0,00 |
Gesamt: | € 298.055,14 | € 172.307,14 |