SeeWandel-Covid (ABH109)

Die Projekte SeeWandel und SeeWandel-Covid befassen sich mit der Stabilität des Ökosystems Bodensee, Biodiversität ist davon ein wesentlicher Teil. Angesichts neuer Herausforderungen, wie der Verbreitung gebietsfremder Arten und Klimaänderung, ist es von zentraler Bedeutung, dass die Zusammenhänge zwischen solchen neuen Entwicklungen besser bekannt sind und damit bessere Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bodensees, die auch zum Schutz und Erhalt der Biodiversität beträgt, zur Verfügung stehen. „SeeWandel-Covid“ federt nicht nur die von COVID-19 verursachten Beeinträchtigungen in SeeWandel ab, es intensiviert auch die Integration und Aufbereitung der Forschungsergebnisse sowie den zielgruppenorientierten Wissenstransfer um zum Schutz und Erhalt der Biodiversität bei bestehender menschlicher Nutzung der Ressourcen am Bodensee beizutragen.

Der Bodensee ist einer der größten Alpenseen an der Grenze zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz – ein wichtiger Trinkwasserspeicher und Ökosystem, bedeutend für Tourismus, Erholung, Fischerei, Naturschutz und Energiegewinnung. Im vergangenen Jahrhundert durchlief der Bodensee aufgrund der Überdüngung eine Phase von Eutrophierung und, nachdem nährstoffreduzierende Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden, eine Phase der Re-Oligotrophierung, mit irreversiblen Veränderungen in der Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft, auch durch die Invasion von gebietsfremden Arten. Die Folgen des Klimawandels sind ebenso unübersehbar. Änderungen im Nahrungsnetz sind die Folge, die natürliche Biodiversität im Bodensee ist stark gefährdet und das Ökosystem in seiner Funktionsweise und Gewährleistung von Ökosystemdienstleistungen beeinflusst.

Das bestehende Projekt „SeeWandel: Leben im Bodensee – gestern, heute und morgen“ (www.seewandel.org) untersucht den Einfluss und die Bedeutung von Nährstoffrückgang, Klimawandel, gebietsfremder Arten und anderer Stressfaktoren für das Ökosystem, seine Biodiversität und Funktionsweise, sowie die menschliche Nutzung am See. Es wurde eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen sieben Forschungseinrichtungen aufgebaut, um diese wichtigen Fragen hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit des Bodensees, potenzieller Veränderungen von Ökosystemleistungen sowie zukünftiger Probleme evaluieren zu können. SeeWandel schafft Basiswissen, auf dessen Grundlage wissenschaftlich fundierte Entscheidungen seitens der Wasserwirtschaft und der Politik über die Zukunft des Bodensees getroffen werden können.

Mit „SeeWandel-Covid“ werden die von COVID-19 verursachten Beeinträchtigungen in SeeWandel abgefedert und wird entscheidend zur Erreichung der SeeWandel-Ziele beigetragen. Für SeeWandel, für welches die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein zentraler und wesentlicher Motor ist, führten/führen die implementierten Covid-19 Maßnahmen und Verordnungen zu massiven Einschränkungen. Nicht nur Forschungsarbeiten konnten wie geplant durchgeführt werden, auch die Öffentlichkeitsarbeit, die Zusammenarbeit/Interaktion innerhalb des Projekts, mit der Praxis, Stakeholdern und anderen Projektbeteiligten war/ist signifikant erschwert.

Die enge Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure ermöglicht jedoch die Integration der Forschungsergebnisse und die gesamtheitliche Analyse und Interpretation trägt entscheidend zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge und Abläufe im Ökosystem bei. Zielgruppenorientierter Wissenstransfer, ein zentrales Ziel von SeeWandel-Covid, liefert einen entscheidenden Beitrag zum Wissen verschiedener Akteure rund um den Bodensee und kann zukünftiges Management und politische Entscheidungen verbessern. Der Wissenstransfer in die Praxis erfolgt u.a. in Form von Berichten, welche verschiedene Forschungsaspekte zusammenführen, zentrale Leitfragen adressieren oder einzelne Themenbereiche weiter vertiefen, sowie in Form von Faktenblättern zu ausgewählten Themen. Die Entwicklung dieser Produkte entsteht in enger Zusammenarbeit mit Praxisvertretungen und anderer gesellschaftlicher Akteure. Darüber hinaus werden die SeeWandel-Ergebnisse für die breite Öffentlichkeit aufbereitet. SeeWandel-Covid liefert somit einen entscheidenden Beitrag zur Resilienzforschung von Seeökosystemen und deren nachhaltigen Managements, sowie zur Schließung der Informationslücke zwischen Wissenschaft und Praxis.

 

 

  Projekttitel

SeeWandel-Covid

Website www.seewandel.org
Projektzeitraum 01.01.2022 - 30.06.2023

Kofinanzierungssatz

EU: 60,00%

CH: 40,00%

Beteiligte Länder

DE, AT, CH
   
   

 

Leadpartner

Eawag - Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung,
Abwasserreinigung und Gewässerschutz
Überlandstraße 133
8600 Dübendorf
Schweiz

Projektpartner

  • Universität Hohenheim (D)
  • Universität Konstanz (D)
  • Universität Innsbruck (AT)



 

 

 

 

 

 

Kosten

Förderung

EU: € 213.736,32
€ 128.241,78
Schweiz: € 111.375,43 € 44.550,17
Fürstentum Liechtenstein: € 0,00 € 0,00
Gesamt: € 325.111,75 € 172.791,95